Top Story
PR Talks +++ PR Talks +++PR Talks
Back Office
Wie gut kannst Du „Krise“?
Als Krise koennen wir alles bezeichnen,
was uns in unserer Daseinsform
temporaer oder dauerhaft bedroht.
Krisen sind in der Regel mit Verlusten
verbunden und geeignet, unsere
gewohnten Lebensumstaende
gravierend, negativ zu veraendern
bzw. zu beeinflussen.
Im schlimmsten Fall ist das Krieg,
sind das Naturkatastrophen, Pandemien
oder oekonomische Ereignisse.
Und mit „uns“ ist unspezifiziert
immer die Bevoelkerung als Gesell-
schaft oder zumindest ein Teil unserer
Gesellschaft gemeint.
Krise entsteht aus der Wechsel-
wirkung zwischen „Wenn…und…
dann…und ist somit nur Folge
und nicht Ursache. Ursache ist
der Ereignisfall.“
Hier bleibt als Ursache fuer Krisen
entweder immer nur der Einzelne oder
der Zusammenschluss von einzelnen
Personen, die sich motiviert durch
bestimmte Zielsetzungen ueber die
Interessen der Allgemeinheit hinweg-
setzen.
„Diese Leute“ nutzen in der Regel
ihre Position, ihren Einfluss, oder auch
ganz konkret zur Verfuegung stehende
Mittel und Insfrastrukturen, um nichts
anderes zu befriedigen, als Gier. Das
nennt man in Teilbereichen auch
Korruption und ist wohl die pervideste
Form, um eine Krise auszuloesen.
Die Verursacher glauben ueber jeden
Zweifel erhaben zu sein. Verlust und
Konsequenzen fuer andere bezeichnet
man als Kollateralschaden. Ethische
und moralische Bedenken gibt es keine.
Davon unverschuldet betroffen ist
dann auch die Allgemeinheit innerhalb
einer Company, einer Partei oder irgend-
einer Institution, die nun mit den Folgen
dieser Handlungen zurecht kommen
muss.
Handelt es sich dabei auch noch um
ein Konstrukt mit Wechselwirkung zur
Oeffentlichkeit, besteht damit natuerlich
auch ein oeffentliches Interesse an
Rechenschaft- bzw. Aufklaerung.
Beispiele: VW, Audi, Deutsche Bank,
Karstadt, FC Bayern Muenchen,
Ein Ex-Gesundheitsminister mit Masken-
skandalen, Wirecard, Lehman Brothers,
Greensill, Cum Ex, Excum…Die Liste
ist endlos.
Weil Dinge passieren
Einfach auf den Punkt gebracht:
Menschliches Versagen mit verlust-
reichen oder existenziell bedroh-
lichen Folgen.
Also mangelnde Sachkompetenz,
mangelnde Erfahrung, Fehlein-
schaetzungen, Missinterpraetationen
in der Kommunikation, Sorgfalts-
pflichtverletzungen; zu spaete, oder
gaenzlich ausbleibende Eigen-
reaktion, Eitelkeit, Naivitaet, Selbst-
ueberschaetzung usw.
All das koennen Ausloeser und
Ursachen fuer einen Ereignisfall mit
anschliessender Krise werden. Im
uebrigen sind das die haeufigsten
Ursachen.
Kein Krisen ausloesender Ereignis-
fall ist etwas unvorhersehbares,
sondern nur die Aneinanderreihung
von Einzelevents, die ab einem
bestimmten Punkt zu einer Art Ketten-
reaktion verschmelzen und Eigen-
dynamik entwickeln. Die Signale sind
da und nur Ignoranz verhindert ein
Eingreifen.
Ursache und Wirkung.
Wirkung und Wechselwirklung.
Um Krise zu bewaeltigen, muss man
Krise und ihre Entstehung also erst
einmal verstehen.
Und das versteht man am besten,
wenn man sich das Drehbuch eines
Hollywood-Actionfilms ansieht.
Es beginnt mit einer harmlos an-
mutenden Alltagssituation. Scheinbar
belangloses macht anfaellig und
erzeugt Grund und Motivation. Aus der
Motivation entsteht der angebliche
Handlungszwang. Zwang bedeutet
in der Realitaet nicht Handlungsbedarf.
Denn in der Realitaet koennte man viel-
fach auch anders entscheiden.
Aber ab dem Augenblick wird
eigentlich nur noch „gezockt.“ und
der Unterschied zwischen Fiktion und
Realitaet schwindet zunehmend.
Einzig das Ende entspricht noch dem
Drehbuch, hat aber fuer uns als
Kinobesucher keine Konsequenzen.
Anders in der Realitaet.
Zeit den realen „Kinofilm“ mal in Slow-
Motion rueckwaerts laufen zu lassen.
Und damit an den Anfang bzw. zur
Quelle einer Krise. Die erweist sich
zumeisst als extrem unspektakulaer.
Jeder Ereignisfall entsetzt, wenn er
mit zerstoererischer Kraft und Wirkung,
unaufhaltsam in die Katastrophe fuehrt
oder gefuehrt hat. Die ausgeloeste
Krise laesst uns die Folgen des
Ereignis wirtschaftlich spueren und
und emotional fuehlen.
Und das fordert Ursachenforschung,
Aufklaerung und die Frage nach Verant-
wortlichkeit, nach Darstellung und
Gegendarstellung, nach offentlicher
Information und Kommunikation.
Fuer Schuldfragen stehen
Ermittlungsbehoerden und Gerichte
in der Pflicht.
Der Betroffene selbst hat gegenueber
der Oeffentichkeit andere Aufgaben
zu loesen. Und genau da
fangen in der Regel die Schwierg-
keiten an.
Das Problem ist ja nicht, dass grund-
saetzlich nichts passieren kann; das
Problem ist, wie Verantwortliche damit
umgehen. Und da sehe ich persoenlich
wenig PR Expertise.
Der gravierenste Fehler ist wohl, das
Feld fuer oeffentliche Informationen,
allein der spekulativen Presse zu
ueberlassen. Im schlimmsten Fall
der „Yellow Press“.
Was jetzt aber erwartet wird ist
Praesenz, Empathie fuer Betroffene
und fuer die Oeffentlichkeit; Kontrolle
ueber die Situation. Ausserdem
Verbindlichkeit und Gradlinigkeit in
der Kommunkation. Der Versuch einer
Erklaerung und nicht, wie gewohnt,
eine Strategie der Rechtfertigung
und unbewiesener Schuldzuweisungen.
Aber im Normalfall hat keiner Krise
gelernt. Und es gibt nicht viele,
die „Krise“ wirklich koennen. Das
erfordert Standing, Glaubwuerdigkeit
und eine gewisse Souveraenitaet.
Krisenmanagement bedeutet zur
richtigen Zeit am richtigen Ort,
aufgrund richtiger Einschaetzungen
der Sachlage, gute Entscheidungen
schnell und unbuerokratisch zu
treffen.
Man trifft selten richtige Ent-
scheidungen. Und wenn, weiss
man das erst viel spaeter.
Und gut ist in diesem Augenblick,
was erklaerbar, begruendbar,
verstanendlich, logisch und vor allem
hilfreich und konstruktiv ist. Unter
Druck ist das uebrigens auch der
denkbar schlechteste Zeitpunkt fuer
kuenftige Versprechungen.
Denn das bedingt zwingend auch
die Folgekonsequenzen dieser
Handlungen mit Weitsicht
abzuschaetzen.
Man muss in der Lage sein, Zusammen-
haenge schnell zu erfassen, die
richtigen Rueckschluesse daraus zu
ziehen und sie konsequent, auch
gegen Widerstaende, durchzusetzen.
Und was in so einem Augenblick
komplett destruktiv ist, ist Meinung!
„Meinung“ kann immer nur auf eigenem
Wissen und eigenen Erfahrungen zu
einem bestimmten Sachverhalt
beruhen. Wer das nicht nachweisen
kann, sollte jetzt und hier besser auf
jede Meinungsaeusserung verzichten.
Dagegen sollten Ideen immer
willkommen sein.
Meinung bedeutet erfahrungs-
gemaess nich mehr als: „den
Glauben an etwas, „ja aber…, wir
sollten, wir koennten und wir
muessten.“ Diese Debatten
binden nur wertvolle Zeit.
Fragt man uebrigens solche
Meinungstraeger, ob sie fuer ihre
Empfehlungen auch bereit sind
die Verantwortung zu ueberehmen,
ich meine in letzter Konsequenz,
folgt in der Regel die empoerte
Gegenfrage, wie sie das denn
wohl koennten? Genau!
„Krisen PR“ muss unter Druck
Konsenz zur Deeskalation schaffen.
Man muss sich das unvorstellbare
vorzustellen und das undenkbare
denken koennen.
Kreativitaet im Krisenmanagement
faengt da an, wo normales Denken
aufhoert.
Ansonsten waeren naemlich die
meissten Krisen, dank rationaler
Vernunft, sehr schnell beendet.
Krisen-PR kann den Vertrauens
verlust entweder abfedern, oder
aber, falsch verstanden, den
„freien Fall“ einleiten.
Daher die Regel:
Es gibt eine Zeitrechnung nach der
Krise. Und wie die aussieht, haengt
davon ab, welche Entscheidungen
getroffen und welche Folge-
handlungen begangen wurden.
Und zwar in der Krise selbst.
Und das ist nicht zuletzt eine Frage
der Kommunikation.
Risk Management Crisis PR
!
!
!
Dieser Artikel erscheint
zunaechst nur in Deutscher
Sprache.
Eine Englische Uebersetzung
ist aber geplant.
„Glauben tue ich in der
Kirche, ne Meinung
habe ich selber.
Sag mir was du weisst!“
Aber
Trotzdem
!
!
!
!
!
!
!
!
https://www.wuv.de/Archiv/%22Gier-war-noch-nie-ein-guter-Ratgeber%22
https://www.wuv.de/Archiv/%22Gier-war-noch-nie-ein-guter-Ratgeber%22